um ZEIT ZU er LEBEN

Wir sehen die Welt mit eigenen Augen

Thüringen Ultra die Vierte- eine geniale Erfahrung

| Keine Kommentare

Diesmal hatte ich mich ganz anders vorbereitet. Dieser Thüringen Ultra ist der Abschluß von Level II der natürlichen Gesundung. 
Zielstellung dabei: Ich laufe ausschließlich mit Selbstverpflegung aus frisch gepressten Gemüse- und Obstsaft- dazu eine Mischung aus Sonnenblumen- und Kürbiskernen mit Rosinen und meinen speziellen natürlichen Salzstangen, sprich frischen SellerieStangenstücken., sowie  an jeder Zeitstation einer Medjool- Dattel- der Königin unter den Besten natural foods. Als Saftmischung gab´s diesmal:

  • Rote Beete, Karotte, Gurke, Sellerie, Grapefruit 2X0,5l
  • Melone, Grapefruit, Birne 2X0,5l
  • Orange, Birne 1 X0,375l

Ich hatte die Flaschen tiefgefroren in die Stationenbeutel für km 27/54/76 abgegeben- die erste Bluttransfusion mit Rote Beete ging gleich mit an den Start. Danke nochmal an die perfekte Organisation rund um Gunter Rothe und dem Laufverein  Lauffeuer Fröttstädt. – ganz ehrlich- besser geht es nicht.

Aber von Anfang- Ich fuhr rechtzeitig los und war vor 18:30 in Fröttstädt. Schon die Einfahrt muss entsprechend gewürdigt werden:

Das Ziel war danach klar-  Park und Übernachtungsplatz ist unmittelbar an der Zielgasse. Beim Einfahren auf dem Campingplatz fuhr ich gleich an der Ultragilde vorbei, die sich schon freudbetont nieder gelassen hatte. Überraschender Weise  stand auch gleich Kerstin Kupka an der Einflugschneise. Sie lief mit Katrin Jeschke spontan die 2er Staffel und Kerstin war mit ihrem Gunnar Schwan angereisst. Bei der  traditionellen Pastaparty traf ich dann auch noch auf Sebastian Schliwa und seiner Freundin Claudia- endlich mal auch mal im direkten Kontakt.
Auch die Pastaparty war diesmal für mich anders. Ich hatte meinen frischen Salat aus rohen Kartoffeln, Karotten, Knoblauch, Gurke, Apfel, Selleriestangen, Tomate, Avocado, Olivenöl, Datteln, Rucola und Bruschetta mit, da ist alles drin, was zum sogenannten Carboloading gebraucht wird. Dazu dürfte natürlich die echte Thüringer Bratwurschd nicht fehlen, ich bin ja zum Glück nicht dem VeganWahn verfallen.
Vorher natürlich noch meine seit 2017 fest gebuchte Nummer 13 abholen und mit Gunter Rothe kurz die Übernachtung für den Rennsteig NonStop am 31.8.2018 klar machen.
Dann traf schon Tilo Wilhelm ein und nach kurzer Abstimmung war dann nach 21 Uhr auch schon die Zeit zum Nachtlager bereiten unter freiem Himmel angesagt. Das Wetter war uns holder als 2017. Immer dabei der Schutzengel meiner lieben Frau Marion. 

Das Nachtlager für Prinzessin auf der Erbse

Tilo bezeichnete mich mit meiner Softunterlage als Prinzessin auf der Erbse- aber man gönnt sich ja sonst nix. Dafür begann schon kurze Zeit später das Sägewerk aus dem Leipziger Plagwitz zu arbeiten, doch ich war in der Lage dieses Geräusch als Einschlafchor zu interpretieren. Vollkommen relaxt wachte ich gut ausgeschlafen gegen 02:45 auf und schaute in einen kaum beschreiblichen, klaren sternenübersäten Morgenhimmel. Allein dieser Anblick ist jeden Ultra wert.
Kaum aufgestanden gings in die ultrakurze X-Bionics bekleidung und ARA von inov8 an die Füsse und dann zum traditionellen Fassen des ZeitTransponders, Kaffees und der PreOpeningladung- einer frischen Orange, Grapefruit und dem Rest des abendlichen Salates und vor allem meinem Schutzengel, ein Geschenk meiner lieben Frau und #Skatermaus, der mich auf jedem Ultra begleitet.

Auf die kommenden Stunden stimmte mich und uns dann Max Giesinger  aus meine BoseBoxein: Der …. bin der Junge der rennt… ein- für mich das ideale Startlied für einen Ultra

…. und schon zählten wir die 10 Sekunden bis zum Start und ich drückte nochmal auf die Taste und lief die ersten 1.000 m in den beginnenden Morgen mit Max auf die Strecke und war wieder der Junge der rennt…

Ich habe mich auf den ersten Kilometern so leicht gefühlt und war nach ca. 15 km auch voll in meinem Zielpace… 


Zum Lauf selber mal ein ganz anderer Bericht.
Ein Freund beglückwünschte mich nach dem Lauf wie folgt:

…Gratulation nochmal zu dieser tollen Leistung beim Thüringen Ultra. Platzierung und Zeit sind da, aus meiner Sicht, Makulatur. In dieser Jahrgangsbreite gibt es nicht mehr viele, die sich dieser Aufgabe überhaupt stellen.
Wo siehst du die Ursachen für die geringere V in diesem Jahr (zu Vorjahr )?...
Da passt meine Antwort fasst als Laufbeschreibung:

Es lief für mich auf den ersten 54 km optimal und sogar in Richtung meiner Planung, nochmal das Ergebnis aus 2017 zu toppen. Bis km 27,39 war ich sogar noch auf Platz 5 AK und Platz 20 Männer, Bei 55 noch auf 8/41 AK und 75/203 Gesamt.
Zur Frage, zu den Ursachen für die längere Laufzeit. Ja ups, es war nach km 58 irgendwie nicht die Power da, die ich mir gewünscht hätte. Was soll´s, da wird dann eben genossen.
Bin die letzten 38 km mit Michael Heinkelein– einem ExtraLong- Ultraläufer gelaufen, der auch Strecken von 320 km am Stück abdrückt und noch Anfang 40 ist. Für den gab´s diesmal auch andere Prioritäten.
So haben wir uns, auf dem dann etwas langsameren zweiten Teil, gut austauschen können. Wenn Du spürst, Du schaffst die Zielzeit ( ich hatte ja 10 Stunden im Auge) tatsächlich nicht, dann wird umgeschalten auf, ankommen ist alles, abrechen gibt´s nicht. Ohne diese Priorität hätte ich Michael tatsächlich nicht kennengelernt. Alles hat eben einen tieferen Sinn.
Was besonders erfahrungsreich war, es war der erste Ultra mit ausschließlicher Vollsaftverpflegung.
Zwischendurch habe ich dazu nur noch Melone, Tomate, Gurke, paar Körner, die größten Datteln des Universums und Wasser- teilweise selbst hergestelltes Regenwasser- zu mir genommen. Eins muss ich auf jeden Fall- Danke sagen an die Versorgung unterwegs. Es ist die Beste überhaupt.
Das Besondere ist die Regeneration.
Ich habe keinerlei Auslaugungserscheinungen.

Ich war eben nicht kaputt und bin traditionell barfuss eingelaufen. Am Sonntag danach waren wir, auch traditionell, 42 km Skaten und am Tag danach geht es Klasse.

Im Vergleich dazu hat einer meiner Laufverbindungen aus der AK 35-39 mit 12:41:55 zwar eine scheinbar bessere Zeit als ich, doch war dieser so ausgelaugt, dass er erstmal von den Sanitätern mit Iso- material wieder in einen stabilen Kreislauf gebracht werden musste. Dabei war der noch ne knappe halbe Stunde langsamer, als ich letztes Jahr, als ich mit 12:14:12 einlief.

Bei der Unterhaltung am Vorabend hörst Du Erzählungen von sogenannten UltraläuferInnen, die immer wieder mit Darmblutungen zu tun haben, aber mit gefühlten 100.000 Coaches und Plänen unterwegs sind, oder bei solchen Kanten immer wieder mit Magenproblemen zu tun haben. Wer da was falsch oder richtig macht, brauche ich wohl nicht zu erläutern, oder?

Ach und Thema Jahrgangsbreite. Immerhin waren 41 in meiner Jahrgangsbreite ab 55 dabei- dass sind immerhin mehr als 25% von 203 in der Männergilde. Also ein wirklich starker Jahrgang. davon habe ich noch Platz 25/41, das ist voll ok, trotz der etwas „gammligen“ zweiten Halbzeit. Und 143. von 203 Männern, davon haben  nur 12 nicht bis zum Schuss durchgehalten, da waren nur 3 aus dem besten Jahrgang dabei.

So habe ich doch auch einige Jungster in den AK 35 bis 54 hinter mir gelassen. Übrigens auch einer in 35-39 aus der Gilde Vegan Runners- da fehlt eben doch was. 😀

Im Bereich den wir anstreben- wir wollen 100 werden–  wird die Luft dann schon dünner. Ab 65-69 waren noch 2 dabei- wobei einer sogar nur 11:57:18 brauchte- das kann ich ja dann noch toppen. bei 70-74 war nur einer dabei und kam mit 16:10:19 noch nicht als letzter ins Ziel- der wurde 174. und lies sogar noch Jungster aus der Kat. 35-39 hinter sich. ab 75 und älter bleiben noch zwei, wovon einer sogar noch eher im Ziel war, als ich.

Fazit der Analyse: Bei einem Ultra gibt es so viele Dinge die Deinen Lauf beeinflussen, die Zeit ist hier nicht mehr das Thema. Wer 100 km zu Ende läuft ist ein(e) wahrer GewinnerIn, ohTon von mir- so er/sie sich danach noch so wohl fühlt, wie ich.

Naja 14:29:00 sind für mich eine gemässigte Zeit- aber 100 km – was soll der Geiz, ich bin ja nahezu fit angekommen und die 12:53:00 sind als reine Laufzeit bei dem relaxten 2. Teil ja fast noch passabel.
Unterwegs traf ich neben Michael auch noch einige andere aus der Gilde und auf dem Rad überholte mich irgendwann auch Reinhard Gunkel, den ich sonst nur über Strava kannte. Dieser Lauf ist eben schon eine kleine feine Spezialtruppe.

Besonders genial war bei km 68 der radiomoderator- von TMR-Radio.de , der mir nochmal meinen … der Junge der rennt… abspielte- das gab Schub für den Anstieg danach. Oben angekommen traf ich dann ja auch Michael, der mich noch bis zum Schluß begleitete.
Sogar Gunter Rothe zog diesmal an mir vorbei- als ich mir auf einem der genialen Rastplätze unterwegs eine kurze Auszeit gönnte.
Ultra ist doch vor allem Genuss und Beobachtung, Selbsterfahrung, was so alles geht. Das war auch eine geniale Erfahrung, als uns in einer Schneise Michaels Lebenspartnerin, wandernd, entgegen kam und ihm ihren selbst gemachten Eistee und eine liebevolle Umarmung brachte.

Die Mädels und Jungs von  TMR-Radio.de erfreuten mich dann an km 95 n0chmal mit meinem gewünschten Titel und diesem Schnappschuss- Danke Danke Danke  – wir sehn uns.

Es ist ja kein wirklicher Ultra- sondern die kürzeste 5 km- Strecke mit einer ultralangen Erwärmung- zumindest spricht alles bei Kilometer 95 davon,wie Ihr seht.

Die letzten km begleitete uns dann Michaels Freundin und ca. 500 m vor der Zielgasse wurde ich meiner persönlichen Tradition seit 2017 treu, die da heißt:

wer mich 70- 100 oder mehr Kilometer zuverlässig durch die Ultras trägt, den kannst Du auch die letzten 500 m mal auf Händen ins Ziel tragen und Barfuß ins Ziel laufen

Also zog ich traditionell meine Schuhe aus und lief die letzten 500 m barfuß mit Michael und seiner Frau ins Ziel.

Ich danke allen die uns so liebevoll an jeder Station versorgt haben, Dank an TMR-Radio.de , Danke an Kerstin Kupka, die mir spontan einen Startnummerngurt schenkte und Dank vor allem meiner lieben Frau und #Skatermaus Marion für die Geduld und Unterstützung bei meinen etwas langen Läufchen.

Wir sehen uns auf jeden Fall 2019 und als mein Ziel bleiben die 10 Stunden, wobei die auf keinem Fall auf Kosten des Genuss erreicht werden.

Im Mittelpunkt stehen ja 2019 sowieso die 1.300 km Deutschlandlauf 2019

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.