Wenn DIE Drei das- MUT- Team (Marcel Uwe Tilo) sich zum Laufen treffen, wird´s meist was Langes und Besonderes. 05:30 war für mich Aufstehen angesagt, ich liebe es, vor einem Ultra relaxt zu frühstücken. Rucksack mit 2 Liter Trinkblase war schon gepackt, darin vakuumverpacktes, selbstgebackenes Vollkornbrot mit Kalbsleberwurst und frischen Sprossen für alle, gesalzene Nüsse mit Cranberry und Rosinen, 3 Äpfel und bissl Kleingeld, denn der Start zum „Leipziger Allerlei I“- dem Ultramarathonlauf im Süden von Leipzig über 64 km… sollte beim legendären Fockeberglauf, heute der 50ste! starten.
Ich fuhr über Wurzen nach Lüptitz, um Marcel abzuholen und von dort ging´s 07:00 weiter Richtung Leipzig zu Tilo, um vor dem Ultra noch ein, für mich schon Zweites, geniales Frühstück einzunehmen, denn wir sind alle drei Genussläufer. Also wurden die Kaffeebohnen noch per Hand gemahlen und der Kaffee noch traditionell mit dem Filter per Hand gefiltert. Das kräftigende Frühstück kosteten wir bis zur letzten Minute aus und kamen so gerade noch perfekt 10 vor 10:00 Uhr am Start an. Tilo ergatterte mit den 5 Eus Startgebühr die letzte Startnummer 600 und los ging´s von ganz hinten 6 X über den Fockeberg -12 km mit 370 HM -zur Erwärmung. Ich lief diese Strecke gleich erstmal in Barfußschuhen von Solerunner und erreichte sogar noch einen passablen Platz 4 in meiner AK. Mir wurde sogar so warm, dass ich die Laufjacke in Runde 4 abwerfen musste, im Bild mit der Startnummer 595 zu sehen. Ein paar mehr Foto-Impressionen vom 50. Fockeberglauf. Zusätzlich hier der Einblick in den ersten Teilabschnitt– 1:04 h war etwas schnell als Erwärmung für insgesamt 64 km, doch es fühlte sich so geil an.
Jetzt waren wir so richtig eingelaufen. Ich zog meine Brooks Pure Grit an und nach einem kurzen Picknick hieß es… weiter geht´s und Eintauchen in den Auwald, Wildpark, Waldsee Lauer zum Cosspudener See liebevoll Cossi genannt, entlang des Westufers bis zum nächsten Stopp an der Bistumshöhe. Nach Stärkung mit Crêpes und Bier war die Ersteigung des Aussichtsturm´s natürlich Pflichtprogramm. Querfeldein gings vorbei an Belantis hinüber zum Zwenkauer See und Einlaufen ins Denkmal Eythra, Lindenallee im ehemaligen Schloßpark Eytra und kaum zu glauben, Schnappsschüsse an den Resten eines Griechischer Tempel. Dazu gibt es auch einiges geschichtliches, bei dem wir wieder lernen, dass nichts für die Ewigkeit geschaffen ist. Genusslaufen bietet eben alle Fassetten und bestätigt immer wieder, Ultras sind mehr als langes Laufen und Ihr braucht nicht in die Ferne schweifen… .
Im Café am Kap schlürften wir einen ‚Kap puccino‘, wie Tilo ihn taufte und stärkten uns mit dem Schwarzbrot. Das Schweizer Messer half beim Freimachen aus der Vakuumverpackung.
Weiter gings rundherum entlang des Seeufers, wirklich toll, was aus hässlichen Tagebaulöchern entstehen kann.
Nach Unterquerung der A38, wieder am Cossi entlang bis zum Zörbigker, hin zur Pleisse, Bärlauch gepflückt, an ihr entlang zum Markkleeberger See und erleben der Abenddämmerung bevor wir den letzten Stopp an der beeindruckenden Wachauer Kirchruine genossen und die Stirnlampe in Action brachten, bevor wir den Boden der Völkerschlacht unter unsere Füße nahmen und den Rest unseres Weges hin zum Völkerschlachtdenkmal durch das nächtliche Leipzig abspulten. Der Einlauf am See der Tränen war für uns eher ein ganz besonderer Moment und wir freuten uns besonders- vielleicht auch mit einer heimlichen Freudenträne-, das atemberaubende Spiegelbild der historischen Stätte erleben zu dürfen. Mehr Bildeindrücke sind im Fotoordner hinterlegt. Die Uhr sagte 60 km.
Wir lösten uns letztlich doch vom unbeschreiblichen Eindruck der Historie und trabten die letzte 4 km zum Ausgangspunkt am Fuße des ‚Mt. Focks‘.
Das Bier zischte zur Belohnung in Tilo´s Herberge erfrischend in die trockene Kehle, während wir abwechselnd die erholsame Dusche genossen.
Mit einem vietnamesischen Frischkostessen klang der Erste Leipziger Allerlei aus und Ihr könnt Ihn ja nachfolgend einmal nachlaufen. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf die Zweite Staffel. Ultra ist eben Ultrageil.
Ultra 03/2016 Leipziger Allerlei mit Start beim Fockeberglauf mit dem MUT- Team
7. März 2016 | Keine Kommentare