2. Februar – das Beste

2. Februar- das Beste
Das Bessere ist der Feind des Guten.
Voltaire (François-Marie Arouet )
Für mich der beste Abschluss des Gedanken dieser Woche. Wobei Voltaire damit auf eine schon vorhandene Aussage im Italienischen zurückgriff. „Il meglio è l’inimico del bene.“ – Das Beste ist der Feind des Guten.
Veränderung als Grenzüberschreitung.
Voltaire war und bleibt das Paradebeispiel von Grenzüberschreitungen und Auslöser von Veränderungen.
Einerseits ist das Werden und Vergehen bereits das grandioseste Wunderwerk des Lebendigen. Dies Verbessern zu wollen grenzt an tödlichen Perfektionismus.
Andererseits fürchten wir uns vor diesem Wunderwerk der Veränderungen und halten an Dingen fest, die zum Stillstand führen und damit genauso, dem Tod geweihter, Perfektionismus sind.
Eine Lösung wäre …
… denn alles, was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär’s, daß nichts entstünde.
Mephisto zu Faust in Goethes Faust I
Ich halte es so. Ich mach das Beste aus mir und genieße das Beste von Euch. So ist für mich alles gut.
1. Februar- Innehalten
Das Handeln ist der Feind der Gedanken.
Philip Roth
Schmerzt diese Stille?, Diese Stille des Innehaltens.

Manchmal scheint es so. Dann neigt der rastlose Unruhegeist zu erneutem Handeln um die ständigen Gedanken zum Schweigen zu bringen. Suchen diese Gedanken doch nach einer Antwort auf das unerklärbare Wunder der weiter explodierenden Vielfalt des Lebendigen.
Eine klitzekleine Veränderung ermöglicht eine unglaubliche Grenzüberschreitung.
Stille, Beobachten, Staunen, Innehalten.

Ja und auch Aushalten– ein Gedanke ist nur eine Beobachtung, wie die Tropfen auf dieser Primel, die fast einer Rose gleicht. Staunen ist es, wenn ich sie nicht vergleiche, auch nicht bewundere, sie einfach nur wahrnehme.
Wie den Gedanken; Ich kann über ihn genauso staunen, muss ihn nicht vertreiben durch ständige Unrast, ständiges Handeln.
Und nehme die volle Unglaublichkeit der Stille im Innehalten wahr.

…und alles um mich ist vergessen und doch da. So genieße ich und lass es geschehn.
31. Januar- Mutig
Was ist das Kennzeichen des Lebens? Wann sagt man von einem Stück Materie, es lebe? Wenn es fortwährend etwas tut.
Erwin Schrödinger Physiker in Was ist Leben?
Es ist die feine Nuance, die es ausmacht.
Kennzeichen des Lebens nennt es Schrödinger.
Es gibt nämlich nur ein einziges LEBEN.
Bin ich jetzt noch am LEBEN wenn ich faul im Gras liege und einfach mal nichts tue?
Oh ja- so spüre ich zumindest, wie mein Herz schlägt. Ich spüre wie mein Atem laufend Verbindung herstellt zwischen meinem Inneren und dem äußeren LEBEN. Oder besser, wie alles ineinander übergeht.
Selbst wenn ich so mutig bin und mit dem Atmen bewusst innehalte, kann ich nicht verhindern, dass mein Atmen wieder einsetzt.
Das LEBEN weiß eben, was zu tun ist, was mir gut tut.
Mutig ist für mich, sich genau darauf einzulassen, auf das LEBEN, auf dieses wundervolle lebendig sein
Oder…
Einfach nichts mehr zu tun, was DIR selbst nicht gut tut, ist das Geheimnis jedes glücklichen und gesunden Menschen.
Gerald Hüther in Lieblosigkeit macht krank
30. Januar- Angst
Man hat nie Angst vor dem Unbekannten; man hat Angst davor, dass das Bekannte zu Ende geht.
Jiddu Krishnamurti
ANGST etwas aufzugeben, etwas zu verlieren, einen vorgegebenen Pfad zu verlassen, oder sogar das Leben selbst aufzugeben.
Das steckt für mich in diesen Worten.
ANGST eine Grenze zu überschreiten, auf unbekanntes Gebiet zu geraten, das vertraute Leben zu verlassen.
Genau das ist doch das Thema der Woche und jetzt bin ich mitten drin, es ist die…
ANGST vor Veränderung, vor Grenzüberschreitungen.
Deshalb lieben so viele die Ordnung, die Regeln…. Sie wollen immer alles im Griff haben. Nichts dem sogenannten Zufall überlassen. So entsteht auch die…
ANGST vor dem TOD und dabei merkt derjenige dann nicht, das er sein LEBEN genau deshalb lebendig verliert. (wenn ich von der spreche, heisst es der Mensch)
Der Mensch ist schon ein verrücktes Wesen, hat ANGST vorm LEBEN und vorm TOD.
29. Januar – Denke selbst
Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst
Albrecht Müller
Was denkst Du, beim Blick auf dieses wundervolle Frühlingsbild?

Ein lieber Freund aus Thüringen hat mir obiges Zitat geschickt. Ich hab die Aussage ernst genommen. Dabei fand ich heraus, das es kein Zitat sondern wesentlich umfangreicher der Titel eines Buches ist.
Albrecht Müller hat wesentlich mehr Einblick in die Manipulation unserer Wahrnehmunsfähigkeit. Mit heute 83 Jahren war er in der Zeit der Bundeskanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt Planungschef im Bundeskanzleramt.
Wie schwer es ist, sich ein eigenes Bild von der heutigen Welt zu machen, erleben wir ja gerade im internationalen und bundesdeutschen Politikrummel.
Wobei das mit dem eigenen Bild machen, ist inzwischen unfassbar leicht.
Das Bild vom Schneeglöckchen mit dem Marienkäfer habe ich mir in Sekunden selbst machen lassen. Google und Gemini machen es möglich.
Das Bild ist eine Manipulation. Von KI aus wenigen Worten erstellt.
Bleibt also dringend wachsam und beherzigt das heutige Zitat. Hier der Buchtitel:

28. Januar- Glauben
DU musst genau das machen, wovon DU glaubst: Das kann man nicht machen.
Eleanor Roosevelt
Wie passt Glauben zu Grenzüberschreitung?
Glauben hat bis in die heutige Zeit schier unüberwindbare Grenzen gesetzt. Ob ich dabei an den Glauben denke, die Erde sei eine Scheibe, oder das noch heute im indischen Hinduismus strenge Kastendenken, es sind Grenzen, die nur durch Grenzüberschreitungen überwunden wurden oder noch überwunden werden müssen.
Glauben hat jedoch, wie alles, zwei Seiten. Der unbezwingbare Glauben an die Grenzenlosigkeit der Vielfalt des Lebendigen ist gleichzeitig der Antrieb für die notwendigen Veränderungen. Dieser Glaube versetzt bekanntlich Berge, oder ermöglicht erst Grenzüberschreitungen.
Ich glaube persönlich daran, dass ich mir die Zeit nehmen muss, um die Grenzen zu erkennen. Nur so kann ich einen Weg finden, diese Grenzen zu überschreiten. Dazu will ich diesen täglichen Kalender nutzen.
Manchmal habe ich auch schon gedacht, das kannst Du nicht machen. Manchmal durfte ich es noch nicht einmal, weil menscherdachte Grenzen gesetzt waren. Doch immer wieder sage ich mir dann…
DU musst genau das machen, wovon DU glaubst: Das kann man nicht machen.
Eleanor Roosevelt
27. Januar- Veränderung
Jede Veränderung ist eine Grenzüberschreitung.
Uwe Anger
Das ist der Weisheit letzter Schluß:… , so ließ es Johann Wolfgang von Goethe seinen Faust mit seinen letzten Worten sagen.
Jeder von uns muss Grenzüberschreitungen wagen, um sich zu befreien und sich so zu verändern. Ja wagen, weil jede dieser Grenzüberschreitung gefährlich ist. Dafür kann sie jedoch befreien, oder dabei sogar das Leben kosten.
Die erste gefährliche Grenzüberschreitung ist unsere Geburt. Wir verlassen die Grenzen des wohlbehütenden Mutterleibes und erobern uns die grenzenlose Freiheit des Lebens.
Doch unmittelbar danach tun sich sofort neue Grenzen auf. Ich will in der fünften Woche einen Blick auf diese Grenzen wagen.
Die Erkenntnis von Goethes Faust geht so weiter:
Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß.
Und so verbringt, umrungen von Gefahr,
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.Faust Teil II Schlußszene