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Der Genuss-Ultra Chemnitz- und mitten durchs Zschopautal -61 km

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Als Teil und Höhepunkt des Laufjahres 2015 und dem 400 km Laufmonat Oktober war Start am Samstag dem 24.10.2015 um 04:30 Uhr- ach nein, das war die Zeit zum Aufstehen. Ich war ja schon daran gewöhnt, das war die normale Zeit in den letzten 5 Tagen. Immerhin hatte ich ja schon 120 km in 5 Tagen absolviert.
Fix noch ein Blick zurück- der Start wäre ja fast noch gekippt, denn am Donnerstag nach dem Termin begann es um 21:30 in der Nase zu grippeln und ich fing an zu nießen. Bloß das nicht- das fehlt gerade noch.
Doch die alten Hausmittel haben wir ja inzwischen drauf. Drei Zwiebeln fix zerhackt, rein in ein Konservenglas, eine Handvoll Thymian im Mörser zerrieben und auch noch rein und dann mit ordentlich Honig aufgefüllt. Das muss etwas stehen bleiben, also einen Roibuschtee mit Ingwer angesetzt und eine komplette Zitrone unbehandelt reingestückelt. Das habe ich mir noch reingezogen. In der Zwischenzeit konnte ich noch ein Streckenbriefing machen und eine steinzeitliche elektronische Streckenführung programmieren:Dann hatte der Honig schon den ersten Saft aus den Zwiebeln gezogen. Zwei schöne große Esslöffel rein und Schlafen. Diese Mischung gabs am Freitag noch dreimal und die Angreifer nahmen reissaus vor soviel Vitamin C.
Freitag abend Traumburger mit meiner lieben Frau bei Paule im Pub – O´Reilly halt.

Ja und dann ging´s auch schon los. Nach zwei Pötten Kaffee mit ordentlich reinem Kakao und zünftigen Schwarzbrot, kam die Stirnlampe an den Kopf und 05:10 drauf aufs Rad in Richtung Bahnhof Riesa. Von da an gibt es eine Reisebeschreibung im Telegrammstil an Hand der nachfolgenden Bilderserie. Ich habe die Bilder immer durch pünktchen … im Text getrennt. So könnt Ihr Euch die Details des Ultratrails in Ruhe reinziehen. Wenn Ihr am Computer sitzt, könnt Ihr einfach druch die Bilder klicken und über das kleine infozeichen die Nachfolgende Beschreibung auch lesen.  Bilder von unterwegs
05:34 Start mit Zug ab Riesa- …Im Zug  Powerfrühstück mit Isotonikgetränk- natürlich mit selbstgebackenem Brot. -… in aller Frühe in meine Geburtsstadt Chemnitz. Dort 6:40 angekommen, habe ich das Gefühl, hier hat sich in den letzten 25 Jahren nicht so viel verändert. Aber das hat auch etwas positives. In der Bahnhofshalle sammelt sich auch heute noch, zu dieser frühen Stunde, eine Gruppe mit gefühlten 40 WandersgesellInnen- Es machen sich also noch mehr auf den Weg in die Natur. ….und ich mit Yara dem Minimaltrailschuh von New Balance- eine neue Herausforderung beginnt- Der erste Ultra in Minimalschuhen …6:55 in 10 Minuten geht es weiter mit TramLinie 5 nach Gablenz- es ist noch empfindlich kühl, doch der Sternenhimmel lässt Traumlaufwetter erwarten. …. in der Linie 5 die letzten Minuten bis zum Start. ….In Gablenz fragte ich die erste Frühaufsteherin nach der Richtung und so gings ab über Cervantesstraße in Richtung Adelsberg- hier soll die etwas bessere Wohngegend von Chemnitz sein. ….Kirche von Adelsberg- der erste Anstieg zum Adelsbergturm steht bevor und der Tag beginnt zu erwachen…07:48 Noch nass und feucht sind Wiesen und Felder- hier kann Yara besonders punkten. ….Morgendämmerung kurz vor km 5 und die ersten 150 HM sind absolviert. ….da sind wir auch schon am Adelsbergturm– der Traditionsgaststätte mitten im Wald- um 08:00 geht da noch nichts- „Wer will seh’n die Sunn auffstiegen, muß nit lang zu schlafen liegen!“ Ich hatte also alles richtig gemacht. Hier oben ist noch Ruhe vor des Wanderers Sturm am Adelsbergturm. ….Ich kann sie genießen, die  Waldidylle am erwachenden Morgen. …. und beginne die erste Abfahrt (Lauf) in Richtung Sternmühle. Die kunterbunten Wälder ließen mich nicht nur einmal ausrufen- Ich faß es nicht, einfach unglaublich. Einen älteren Wanderer mit seinen Walkingstöcken konnte ich auch hier schon begrüßen. ….Der Wegesrand überseht von Fliegenpilzen wie aus dem Bilderbuch. ……..die Natur ein unerschöpflicher Quell ….Spätestens hier habe ich das fünfte Mal ausgerufen, ich kann´s nicht fassen. Ich fass es nicht – Ich schwebe dahin- und rufe immer wieder- ich fasse es nicht. …Sternmühlental- Spätestens hier weißt Du, warum Du Dich aufgemacht hast. ….still ruht der See, direkt an der Sternmühle. ….Die Sternmühle – hier schläft noch alles. … und ich genieße den erwachenden noch deutlich kühlen Morgen. ….nochmal die ganz andere Art der elektronischen Streckenplanung. Ich laufe am liebsten frei Schnauze und frage die Leute, wenn ich nicht weiter weiß. So kommst Du mit Land und Leuten ins Gespräch. ….Der alte Augusta Stollen auf dem Weg nach Erdmannsdorf. kurz danach kommt mir sogar ein Jocker entgegen. …. und dann Oh mein Gott- in den Nebelwolken des erwachenden Tages in der Ferne die Augustusburg- der Aufstieg wird die nächste Herausforderung. Es steigen mir fasst die Tränen in die Augen- das kannst Du in Bildern nicht festhalten, das kannst Du nur erleben. …. Deutlich zu sehen- die Nacht war hier nahe dem Gefrierpunkt- Ich bin aber nach gut 11 km schon auf Betriebstemperatur…..Nicht in Worten zu fassen- selbst beim Schreiben läuft mir ein seltsamer Schauer über den Rücken. Wer das erleben will, sollte eben etwas früher aufstehen. ….und da kommt sie und wird mich den ganzen Tag begleiten…Im Tal der Flöha geht es jetzt noch fröhlicher in Richtung Erdmannsdorf… Ich kann nicht alles festhalten, sonst komme ich nicht vorwärts. Die flutende Sonne lockt mich die letzten Schritte auf den Gipfel der Augustusburg. Es ist 09:30 ….Zwischestopp in der Hutzenwerkstatt in Augustusburg- So früh hatte ich mich garnicht angemeldet und normal öffnen die Tore erst 11:00 Uhr. Ich klingle einmal und schau- nur für mich öffnen die beiden Lieben zu so früher Stunde die Pforten- km 15 und es gibt frischen Kirmes und Mohnkuchen mit Kaffee und Kakao drin. Danke Stephanie und Hans- Ullrich. … weiter geht es über die Felder entlang der Augustusburg ….Der Ort Augustusburg nochmal in voller Pracht…….. ein Trail, den Du Dir nur selbst schaffen kannst… Landschaften wie aus dem Märchenbilderbuch… Hohenfichte 10:41- die Brücke aus Holz ist noch ein Wunderwerk der Handwerkskunst … und die Farben des Herbstes geben Dir alles, was Du noch nicht mal im Traum erwartet hast….Die Holzbrücke aus anderer Perspektive … und in voller Pracht…..weiter geht´s auf trail-ischen Wegen hinauf zur Hetzdorfer Schweiz, da sind schon wieder mal 10 – 12 % auf rutschigem Untergrund drin. Doch Yara setzt sich durch…….. ja da ging´s rauf……. Der Dank für die ersten Strapazen, ein sonniger Ausblick von der Hetzdorfer Bastei aufs Hetzdorfer Viadukt- hier gabs noch eine Verpflegungspause bei km23 und ich traf auch die ersten Wanderer auf der Strecke. Ein kleiner Plusch ist da immer drin und die Enkel waren ganz begeistert von meinem Laufrucksack. ……. Blick vom Hetzdorfer Viadukt insTal der Flöha…….Ein Blick zurück über de alte Eisenbahnbrücke,die heute ein Denkmal und wundervoller Teil eines Trails ist…. und weiter über goldene Alleen …und traumhafte Rastplätze- hier auf dem Weg durch die Schweddey (Ein paar mehr Infos zu den Schwedenlöchern) Richtung Flöha- km 30 ist in Sichtweite. …da isses das Zschopautal- ich kann nicht alles festhalten. … auf dem Trink- und Scherzliederweg kannst Du Dein Liedgut auffrischen und den Tag geniesen- Juppheidiheida…. unglaubliche Farben- das Zschopautal ist einfach einen Ultra wert….in malerischer Idylle finden sich auch noch alte Webstuhlmuseen- die ich aber nicht besuchte…und strahlend blauer Himmel…und immer weiter geht es entlang der schönen Zschopau… Das Du da die Gedanken frei bekommst, da stellt sicher keiner mehr in Frage-Du kannst es natürlich auch besingen…ohne Worte, es raschelt unter den Füßen und die Minimalschuhe lassen jede Kleinigkeit wahrnehmen…Du liebst es und Du bekommst es Trailen für Genießer. …ganz ruhige läuft der Fluß weiter und Du merkst kaum, dass die 40km in Reichweite sind  …..unter dem Bunten Teppich versteckt sich einiges an Wurzeln und Steinen- da kommt schon mal ein Schmerzschrei, doch der Körper lernt weiter- Ultra geht auch in Minimalschuhen….ab in die Teufelsschlucht- sagenumwoben- doch wenn ich die Wanderer auch hohen Alters frage, wissen die nicht nicht einmal, dass diese Schlucht überhaupt existiert. Der Ultraläufer sucht und findet sie…… und er wird nicht enttäuscht- wundervolle Anstiege…….mit gurgelnden Wasserläufen….um so mehr freusst Du Dich dann, wenn Du den Schlosspark Lichtenwalde erreichst und als Genussläufer gönnst Du Dir eine kraftvolle Brotzeit im Schloßgasthaus -sehr zu empfehlen. km 40 ist im Kasten es ist 13:42 und mir wird klar-bis Döbeln wird es viel zu weit. …nach dem Essen genieße ich den idyllischen Ort noch kurz und lasse den durchschwitzten Rücken von der Sonne trocknen….Schlosspark Lichtenwalde- ist auch sonst  einen Abstecher wert….von hier gings weiter Richtung Frankenberg. Zum Glück traf ich hier einen Läufer- Mark- , den ich nach dem Weg fragen konnte und……. Mark entschloss sich, mich spontan einige km zu begleiten. So gings gleich noch hinauf auf den Harrasfelsen… als ich mich von Mark in Frankenberg verabschiedet hatte- führte mich der trail weiter durch die Auen entlang der Zschopau… in der Ferne war schon die Sachsenburg zu sehen…und ….es wurde teilweise eng….und riesige eiserne Ungetüme versperrten den Weg- doch der Trailer sieht es als besondere Herausforderung….dafür konnte ich nach kurzer Frage nach dem besten Weg entlang der Zschopau, dann auch selbige über die Schaukelbrücke unweit der Sachsenburg überwinden….ein schönes Erlebnis und mein erster Zug in Döbeln um 16:47 war damit schon weg…..und ich war bei km 47. Also Planänderung. Letzter Zug ging gegen 20:25 in Mittweida ab. Bis Döbeln waren es mindestens noch 35. Ich freute mich lieber über die wundervollen Wege, die wieder teilweise gut anstiegen…. entlang gings an den alten Bergwerksstollen noch ein kleiner Umweg..über die Zeche Alte Hoffnung….nach Durchquerung dieses wunderschönen Bereichs- den mir ein Wanderer mit seiner Familie empfahl nahm auch die Kraft der Sonne langsam ab und ich genoß die letzten Einblicke auf diesen Trail- Die letzten Kilometer waren dann etwas anstengend. An einem Wohnhaus in Mittweida fragte ich nach dem Weg zum Bahnhof. Es sollten nochmal über 3 werden. Glücklich und erschöpft trat ich die Rückfahrt an.
Ein eindrucksvoller Lauf- und der erste Ultra in Minimalschuhen. Geht also
Hier noch zum Nachlaufen: Oder auf meiner  gpies running1252 zum gps- download.


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